Gut 50 interessierte Teilnehmer waren zum Dialogforum „Kinderbetreuung in Bayern“ ins Martin-Luther-Haus in Herzogenaurach gekommen, wo MdL Steffen Vogel (Landkreis Haßberge), Ausschussmitglied für Kinderbildung und Betreuung in der CSU-Landtagsfraktion, auf Einladung seines Kollegen Walter Nussel referierte.
Hauptsächlich handelte es sich dabei um Vorsitzende oder Mitglieder von Trägervereinen oder Kindergartenvorständen, geistliche Kirchenvertreter sowie Mitarbeiterinnen. Aber auch der Oberreichenbacher Bürgermeister Klaus Hacker war erschienen, ebenso der Leiter der Höchstadter Fachakademie, Johannes Zenk, die beide eifrig mitdiskutierten.
Es war ein offener und ehrlicher Austausch, wobei Nussel mit Vogel einen äußerst kompetenten Referenten geholt hatte, der selbst als Vater von drei Kindern in den oben erwähnten Gremien vertreten war und Erfahrungen gesammelt hat.
Mittels einer Präsentation hielt Vogel erst einen Rückblick, legte aktuelle Zahlen vor und zog dann Bilanz. Er erläuterte anhand des Spannungsverhältnisses Staat - Kommunen - Träger, was getan wurde, wo der Schuh drückt und und kündigte eine Qualitätsoffensive an. Der Abgeordnete sagte, dass alles elternfreundlicher sein solle und kam auch auf die Konkurrenzsituation zu sprechen. Hier setzte auch Walter Nussel an. Der Anspruch der Eltern an die Einrichtungen werde immer höher, was sich in der Schaffung weiterer Stellen niederschlage.
Vergessen wurde auch nicht die Förderung für Kindergärten mit hohem Migrantenanteil. Es gebe 30 Prozent mehr Förderung wenn beide Eltern nicht deutschsprachig seien bei Kindern ab drei Jahren, zusätzliche Fördermittel von sechs Millionen Euro, wobei bisher drei Millionen abgerufen worden seien. Und auch die Entbürokratisierung kam mit ins Spiel durch Änderung der Ausführungsverordnung zum Bayerischen Kinderbildungs- und betreuungsgesetzi.
Interessant zu wissen ist auch noch, dass 54,3 Prozent der Betriebskosten von Kitas der Freistaat übernimmt - mehr als in jedem anderen Bundesland. Franken habe dabei, so Vogel das beste Kinderkrippenangebot in Bayern. Jedes dritte Kind habe einen Krippenplatz - weit über Bundesdurchschnitt.
Abschließend legte Walter Nussel den Anwesenden die Datenschutzgrundverordnung ans Herz, die am 25. Mai dieses Jahres in Kraft tritt und forderte, dass der Stellenwert in der Gesellschaft für Menschen in sozialen Berufen erhöht werden müsse. Zum Dank überreichte er Steffen Vogel einen Gutschein für ein gemeinsames Karpfenessen, weil sein Kollege nach eigenem Bekunden noch keinen gebackenen Flossenträger gegessen habe.