Eingeladen hatten MU-Kreisvorsitzender Peter Brehm, der verhindert war und von seinem Vize Holger Vogel vertreten wurde, sowie MdL Walter Nussel. Kranig gelang es, viele Bedenken der zahlreichen Mittelständler zu zerstreuen. Datenschutz sei kein Risiko, sondern senke es, so der Referent. Denn gut die Hälfte aller Unternehmen ist in den vergangenen zwei Jahren Opfer von digitaler Wirtschaftsspionage, Sabotage oder Datendiebstahl geworden. 75 Prozent der Unternehmen haben keinen Notfallplatz für Hackerangriffe.
Einher geht mit der neuen Verordnung die Rechenschaftspflicht, die laut Kranig auf jeden Fall zu mehr Dokumentationsaufwand führe. Er empfahl, sich möglichst frühzeitig mit den Veränderungen auseinanderzusetzen und Maßnahmen einzuleiten.
Es würden auf alle Fälle die Rechte der Betroffenen gestärkt. Und: Je sensibler die Daten, desto höher müsse das Schutzniveau sein. Betroffen sind von der Neuregelung fast alle. Die Ehrenamtlichen in den Vereinen, Fotostudios, Ärzte, Läden usw. Die Beweislast müsse dokumentiert werden. Das bedeutet, der Chef müsse den Überblick haben und alles nachweisen können, sollten Kranigs Mitarbeiter einmal anklopfen. Dieser empfahl den Firmeninhabern, einen Check in Form einer „Feuerwehrübung“ durchzuspielen um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Denn bei materiellen und formellen Verstößen würden heftige finanzielle Sanktionen drohen.
Auf den Einzelhändler runtergebrochen höre sich alles aber nicht so dramatisch an. „Einmal zwei Stunden sich hinsetzen, um sich einen Überblick verschaffen. Der Aufwand ist überschaubar, auch für die Ehrenamtlichen.“ Kranig und sein Team seien Ansprechpartner, außerdem gebe es im Internet Checklisten und Informationen, so dass man nicht unvorbereitet sei. Walter Nussel will den Ehrenamtlichen und Unternehmen die Angst nehmen, möchte die Unternehmerfrauen ansprechen, die ihren Männern „den Rücken frei halten könnten“. Zum Thema sprach auch noch Norbert Rauch, Kreisbrandinspektor und tätig für die Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit.